Dienstag, 29. Mai 2007
Mit dem Motorrad um Samosir herum
Vorausschicken will ich, dass es total irre war und zwar in mehreren Bedeutungen des Begriffes “irre”.
Ich hab mich recht schnell wieder an das Gefuehl von Motorradfahren gewoehnt und bin ganz sutsche in Tuk Tuk aufgebrochen, um die Insel zu umrunden. Mir wurde gesagt, dass es ca. 60 km sind, im Nachhinein wuerde ich aber auf 160 km tippen.

Der Verkehr war fast inexistent, das Wetter war schoen (zumindest erstmal) und ich hatte Spass. Schliesslich bin ich frueher viel Motorrad gefahren, das Sauerland hoch und runter.
Zwishendurch habe ich einen kleinen Stop gemacht, um mir eine sehr schlechte Auffuehung einer Bataktanzgruppe anzuschaune. Die Leute sahen aus, als ob man sie zum Tanzen zwingen wuerde, die armen.

Weiter ging es, die Strasse war gut, manchmal etwas schmal aber fein.
So ging es etwa, bis ich halb rum war. Dann fing die Strasse an etwas schlechter zu werden, aber es war auf alle Faelle noch eine Strasse. Schlagloecher und ab und an etwas Schotter. Aber das war okay, ich hab mich gut gefuehlt und es war halt eine kleine Herausforderung.

Irgendwann wurde die Herausforderung groesser und groesser, denn aus der Strasse wurde ein Schotterweg und bald bestand auch der nur noch aus groben Steinen, Schlagloechern, Schlammpfuetzen und -seen, die den ganzen Weg ueberschwemmt haben.

Aber ich hab es gemeistert. Wow, das war irre. Ich haette eigentlich eine Enduro gebraucht. An ein paar Stellen hat mir auch ein netter Mensch geholfen, ich weiss nicht, ob ich da alleine durchgekommen waere, aber ich hab ja genau fuer solche Faelle meinen Schutzengel im Gepaeck.

An einer Stelle kam, gerade als wir eine Pause gemacht haben, um zu schauen, wie die Strasse hinter der Kurve weiter geht, eine kleine Lawine den Hang runter.
An anderer Stelle hat sich ein Bach entschlossen die Strasse als Flussbett zu nutzen.
Es hat ja auch ziemlich viel geregnet. Ich hab nur wenig Regen abbekommen, aber ich konnte die dicken Wolken sehen, wie sie vor mich das Land ueberflutet haben.

Nochmal wuerde ich die Strecke vermutlich nicht fahren, oder doch? War schon irrer Spass ! Jetzt bin ich auf alle Faelle ganz schoen fertig, meine Haende sind noch etwas taub vom geruettele und meine Fuesse tauen langsam auf.

Morgen geht es weiter nach Bukit Lawang. Dort hoffe ich, Orang Utans zu erspaehen und endlich mal Primaerwald.

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Sonntag, 27. Mai 2007
Danau Toba
Ja, wo bin ich eigentlich gerade? Im Hotel Carolina in Tuk Tuk auf Samosir im Danau (See) Toba auf Sumatra in Indonesien. Gestern erschoepft hier angekommen, aber da es hier ruhig zugeht und nicht an jeder Ecke eine Atraktions darauf wartet attakiert zu warden kann ich mich bestimmt von den Strapatzen der ganzen Bus- und Flugreisen hierher etwas entspannen (siehe auch Maedchenwohlfuehlsonntag).

Andre wird bestimmt wieder einen kleinen Kommentar schreiben in dem er erklaert, wie Danau Toba entstanden ist, nicht war Andre?

Die Stimmung hier ist sehr nett. Hier leben die Batak, ein Voelkchen, dass vor vielen Jahren von Christen missioniert wurde, darum stehen hier auch keine Tempel oder Moscheen, sondern kleine schnucklige Kirchen und als ich heute morgen ein bisschen rumspaziert bin, schallte mir freudiger Gesang aus den Kirchen entgegen. Darum gibt es hier auch wieder Bars und Restaurants, wo man mal ein Bierchen schnaseln kann.

Die Bataks, so sagt es zumindes mein Lonely Planet, sind ein sehr musikalisches Voelkchen und das kann ich nur bestaetigen, denn neben mir sitzt eine kleine Gruppe Menschen, die mit Klampfe bewaffnet traditionelle und weniger traditionelle Lieder vor sich her singen. Von “House of the rising sun” ueber “Pretty woman”(die meinten bestimmt mich (siehe Maedchenwohlfuehlsonntag) bis hin zu “Summer of 69” ist alles dabei. Und solche Grueppchen trifft man hier ueberall auf der Insel. Nett!

Morgen werde ich mir mal ein Fahrrad leihen und etwas weiter ausschweife. Bis dann!

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Maedchenwohlfuehlsonntag
Heute darf sich niemand beklagen, dass ich mich hier nicht erholen wuerde. Ich hab lange geschlafen, mindestens bis um 7.30 (das ist echt lange, denn normalerweise bin ich hier immer so gegen 6.00 wach). Dann hab ich mich auf meinen kleinen Balkon gesetzt und hab gelesen und gelesen und gelesen.

Viel spaeter hab ich mich auf die Suche nach einem Fruehstueck gemacht und bin dabei einmal um Tuk Tuk (das ist der Ort, in dem ich hier wohne) herumspaziert. Weil das aber auch schon wieder soooo anstrengende war, hab ich mich gleich wieder hingesetzt und hab weiter gelesen. So hab ich dann auch die erste Haelfte des Nachmittages verbracht, nur unterbrochen von einem kleinen Sprung in den See. Die zweite Haelfte des Nachmittages war dann ganz meiner Schoenheit und meinem Wohlbefinden gewidmet. Ich bin zu der Beauty Spa gegangen und hab mich traditionell massieren lassen, hab mir eine Gesichtsbehandlung mit echter Aloe Vera und auch noch eine Pedikuere gegoennt. Mein Spiegelbild haut mich fast um und es geht sich wie auf Wolken.

Dummerweise hat es seit dem nur noch geregnet und die Wolken sind etwas matschig, aber das ist ja egal, denn nachdem ich hier ein bisschen ruminternette werde ich mich wieder auf meinen kleinen Balkon setzen, den Blitzen zuschauen, die den Nachthimmel erleuchten und werde noch ein bisschen lesen.

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Samstag, 26. Mai 2007
Ujung Kulon
(ein bisschen lang geworden, aber ich war ja auch ein paar Tage weg)

So, da war ich ja fuer ein paar Tage von der Aussenwelt abgeschnitten und konnte nicht taeglihc berichten, was mir tolles passiert ist. Das will ich an dieser Stelle nachholen, denn ich bin wieder in der Zivilisation gelandet.

Ich war im Ujung Kulon Nationalpark im aeussersten Westen von Java. Es war mal wieder paradisisch. Ich hatte einen netten Guide, Cenlus, der mich fuer vier Tage durch den Park geleitet hat.

Zunaechst haben wir Halt gemacht in Tamanjaya, einem netten, wirklich kleinen Dorf am Randes des Parks. Dort konnte ich stundenlang auf der Veranda sitzen (ich war noch etwas geschafft von der 4stuendigen Motorradfahrt und den Tagen in Jakarta) und vor mich hinstarren. Denn es gab immer was spannendes zu beobachten. Huehner, die von einem aufdringlichen Hahn angemacht wurden, Ziegen, die durchs Gebuesch huschten, Kinder, die Steine fuer die reperaturbeduerftige Strasse geklopft haben, alte Frauen, die Reis aufgeschuettelt haben, Cenlus, der einfach mal so auf die Palme vordem Haus geklettert ist, um eine junge Kokosnuss zu “ernten” und und und. Besser als Fernsehen. Und im Hintergrund das rauschen des Meeres, das war naemlich nur einen kleinen Weg weit entfernt.

Am Nachmittag sind wir aber doch noch losgegangen und durch Reisfelder an den Rande des Djunges gelangt. Ich so in Badelatschen, aber hey, anders laeuft hier eh keener rum. Ein bisschen in den Wald hinein und schon konnte ich in den Baumkronen (die ziemlich hoch waren) graue und auch die selterneren schwarzen Affen rumspringen sehen. Allerdings echt weit weg. Beinah Waere ich dann noch in ein fettes Spinnennetz gelatscht in dem eine noch fettere Spinne sass (Handtellergross). Ist aber gottseidank nicht passiert. Mehr wilde Tiere sind nicht mehr gekommen, war aber trotzdem toll so im Urwald zu sitzen und einfach zu sein.

Natuerlich handelt es sich hier nicht um Primaerwald, aber fuer so eine Grossstadtpflanze wie mich ist hier alles Djungel und Urwald.

Am naechsten Tag haben wir ein Fischerboot gechartet und sind zu einem anderen Stueck Wildnis gefahren. Auch da gab es keine grossen Tiere zu sehen (der Park beherbert, Wildkatzen, Affen, Nashoerner, Wild etc.) aber jede Menge kleine, feine Tiere und Pflanzen, die mich in Verzueckung versetzt haben. Und dann sind wir auch noch an einem einsamen Strand rausgekommen, wo wir ins Wasser gesprungen sind und losschnorcheln konnten. Cenlus hat einen kleinen Hummer gefangen, den es dann zum Mittagessen gab.

Uebernachtet wurde dann im Zelt am Strand. Ein bisschen Muffensausen hatte ich natuerlich schon, schliesslich gab es ja gerade erst die dicken Wellen, die an unterschiedlichen Kuestenabschnitten auch in Java echten Schaden angerichtet haben. Und dad as Zelt halt am Strand stand, haette es mich gut einfach so wegspuehlen koennen. Ganz zu schweigen von den wilden Tieren, die ich zwar nicht in Person gesehen habe, aber deren Spuren unverkennbar am Strand zu sehen waren (Affen und Wildkatzen konnte ich zumindest erkennen).

Ist aber nix passiert, ausser, dass ich nicht richtig schlafen konnte, weil vor mir die Wellen an den Strand gebrochen sind und hinter mir die Wildnis geschriehen, gekraechtst und geraschelt hat.

Am naechsten Tag ging es zu einem Fluss, den wir mit einem Kanu und einem echten Ranger hochgepaddelt sind. Mein absolutes Highlight war, dass nur wenige Meter vor mir sich ein echtes, grosses Krokodil in den Fluss hat gleiten lassen. IRRE! Leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug und als ich sie entlich bereit hatte, war das Tier weg, wo war es bloss???

Die Nashoerner hab ich nie zu sehen bekommen. Find ich vielleicht auch gar nicht so schade, denn allein ein Fussabdruck, den ich im Schlamm gesehen hab, hat gereicht, um mir ein Bild ueber die Groesse, dieser Tiere zu machen. Die moechte ich nicht im Wald treffen, wo rechts und links nur dorniges Rattan den Weg saeumt.

Das waren meine ersten Erlebnisse im Djungel und wenn alles gut geht, werde ich auf Sumatra noch mal in die Tiefen des Waldes eintauchen, dann auch in Primaerwald.

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Mandi
Hatte ich eigentlich schon mal erwaehnt, dass ich zur Klatduscherin mutiert bin? Wobei, durschen kann man das auch nicht nennen. Ein Badezimmer sieht hier klassischerweise so aus, dass neben einem Hockklo eine Art Becken zu finden ist (manchmal ist es auch nur eine Tonne oder ein Zuber) in dem Wasser ist. Dieses Wasser benutzt man zum einen als Klospuehlung und zum anderen, als Dusche. Wichtig: Nicht als Badewanne!

Man findet immer auch ein kleines kllenartiges Eimerchen bei diesem Becken. Mit dem ueberschuettet man sich mit Wasser, seift sich ein und spuehlt es dann wieder ab. Eigentlich eine recht wassersparende Variante. Und da es hier eh immer recht warm ist, kann ab und an eine kleine kuehle Erfrischung auch nicht schaden.

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